Abfallzweckverband Rhein-Mosel-Eifel setzt mit neuer Aufklärungskampagne

ein Zeichen gegen Plastik und andere Fremdstoffe im Bioabfall

 

REGION. In unserem Müll schlummert ein oft verkanntes Potential, nicht zuletzt der Bioabfall stellt einen wertvollen Rohstoff dar. Doch nur sauber sortierter Bioabfall ohne Verunreinigungen kann sinnvoll weiterverarbeitet werden. Daher ist es besonders wichtig, dass keine Fremdstoffe, wie etwa Metall, Glas oder Plastik – dazu zählen übrigens auch kompostierbare Plastiktüten – in der Biotonne landen. „Mit der verbandsweiten Informations- und Aufklärungskampagne ,Mach mit! Trenne Bio-Logisch‘ möchten wir als Abfallzweckverband Rhein-Mosel-Eifel die Bürger in den zugehörigen Kommunen Mayen-Koblenz, Cochem-Zell und Koblenz für das Potential ihres Bioabfalls und eine höhere Bio-Qualität sensibilisieren“, sagt AZV-Verbandsvorsteher und Erster Beigeordneter des Landkreises Mayen-Koblenz, Burkhard Nauroth. Denn nur gemeinsam lassen sich Verunreinigungen minimieren, um wertvollen Dünger durch Kompostierung oder geeignete Biomasse für Biogasanlagen oder Heizkraftwerke gewinnen zu können. Dies ist gerade bei den aktuellen gesetzlichen Entwicklungen im Bioabfall- und Düngemittelbereich sehr wichtig.   

Mit der verbandsweiten Informations- und Aufklärungskampagne „Mach mit! Trenne Bio-Logisch“ möchten der Abfallzweckverband Rhein-Mosel-Eifel und sein Vorstand (von links) in Person Manfred Schnur, Landrat des Landkreises Cochem-Zell, von Burkhard Nauroth, Erster Kreisbeigeordneter des Landkreises Mayen-Koblenz sowie Ulrike Mohrs, Bürgermeisterin der Stadt Koblenz, die Bürger für das Potential ihres Bioabfalls und eine höhere Bio-Qualität sensibilisieren. Foto: AZV

Viele Bürger nutzen die braune Tonne bereits gut und richtig, um ihre Bioabfälle getrennt zu entsorgen und sie auf diese Weise werterhaltend dem Stoffkreislauf wieder zuzuführen. Bei der Frage, was genau alles in der Biotonne landen darf, gibt es erfahrungsgemäß aber oft Unklarheiten:

Bereits kleinste Mengen an Plastik, Metall, Glas oder anderen Fremdstoffen im Bioabfall machen sich deutlich bemerkbar und haben negative Auswirkungen. So verschmutzt beispielsweise ein einziger Zigarettenstummel im Bioabfall rund 40 Liter Grundwasser. Keramik und Glas wiederum, benötigen etwa 1 Million Jahre, bis sie biologisch abgebaut sind und landen aus der Biotonne letztlich als Partikel im Kompost gegebenenfalls wieder im eignen Garten. Idealerweise werden die Bioabfälle im Haushalt lose in einem dafür vorgesehenen Behälter gesammelt oder landen direkt in der Biotonne. Alternativ lassen sich auch kompostierbare, unbeschichtete Papiertüten nutzen, die zu 100 Prozent aus Papier bestehen müssen. Oder die Bioabfälle werden ganz einfach in ein bis zwei Lagen Zeitungspapier eingewickelt und anschließend in der Biotonne entsorgt. Nicht zugelassen sind hingegen vermeintlich kompostierbare Plastiktüten. Da konventionelle und biologisch abbaubare Plastiktüten in einer technischen Anlage nicht unterschieden werden können, müssen sie vorab ausgesiebt oder händisch nachsortiert werden. So geht wertvolles organisches Material verloren. Und im Fall der Vergärung oder Kompostierung von Bioabfällen reicht die Zeit nicht aus, um die derzeit auf dem Markt angebotenen kompostierbaren Plastiktüten zu zersetzen. Die Folge: Mikroplastik in sichtbaren, aber schwer erkennbaren Fragmenten landet letztlich auf den Feldern der Region, wird ins Grundwasser und die Weltmeere gespült und gelangt so unweigerlich in unsere Nahrungskette. 

Sollte sich eine Sammlung in einer Plastiktüte dennoch nicht vermeiden lassen, gehört am Ende nur der Tüteninhalt lose in die Biotonne. Die Plastiktüte selbst – ob kompostierbar oder nicht – wandert in den Restmüll.

Der Abfallzweckverband Rhein-Mosel-Eifel setzt gemeinsam mit den kommunalen Verwaltungen in Mayen-Koblenz, Cochem-Zell und Koblenz daher einmal mehr auf Aufklärung in der Bevölkerung. Der AZV verfolgt dabei die Zielsetzung nach noch weniger Fremdstoffen im Bioabfall, um damit eine hochwertige Verwertung zu ermöglichen. Mit Anzeigen und großformatigen Plakaten der aktuellen „Mach mit! Trenne Bio-logisch“-Kampagne, werden die Bürger gezielt angesprochen und für das Thema sensibilisiert. Stichprobenartige Sichtkontrollen des Tonneninhalts auf nicht-organische Fremdstoffe werden ja bereits seit 2016 durchgeführt. Um Störstoffe wie Metalle im Bioabfall finden zu können, setzt der AZV ergänzend auf Fahrzeuge mit elektronischen Detektoren. Diese scannen die Biotonnen vor der Leerung und prüfen den Inhalt auf Verunreinigungen. Bei einer gewissen Menge an Störstoffen schlägt der Detektor an und die fehlerhaft befüllte Tonne wird nicht geleert. Natürlich besteht die Möglichkeit, diese Tonne im Zuge der nächsten Restmüllleerung kostenpflichtig leeren zu lassen, aber das Ziel der neuen Kampagne ist es, die Bürger so gut zu informieren und aufzuklären, dass es erst gar nicht mehr zu derartigen Fehlbefüllungen der Biotonne kommt.

 „Wenn alle gemeinsam an einem Strang ziehen, kann es gelingen, den Bioabfall aus der Region frei von Fremdstoffen zu halten, um ihn nachhaltig und wertschöpfend für die Region weiterverwerten zu können“, diesbezüglich ist sich der gesamte AZV-Vorstand in Person von Burkhard Nauroth, Manfred Schnur, Landrat des Landkreises Cochem-Zell, sowie Ulrike Mohrs, Bürgermeisterin der Stadt Koblenz, sicher und dankt schon jetzt allen Bürgern für ihre Mithilfe.

Pressemitteilung der Verbandsgemeinde Weißenthurm