Ein bedeutendes evangelisches Fest in diesem Jahr bei einschränkenden Corona-Regelungen
Text und Fotos: Jürgen Grab
Weißenthurm. Schon durch die Taufe ist die Annahme des Menschen durch Gott den Gläubigen zugesprochen worden. Mit der Konfirmation bekräftigt die Gemeinde diese Annahme. Am Übergang von der Kindheit zum Erwachsenenleben findet üblicherweise die Konfirmation statt, was zumeist mit 14/15 Jahren angenommen wird, die durchaus aber auch später (oder sogar gar erst im Erwachsenenalter) durchgeführt werden kann. Da eine Konfirmation nur dann möglich ist, wenn der Konfirmand, die Konfirmandin auch getauft ist, können Taufe und Konfirmation durchaus auch bei einer einzigen Amtshandlung vollzogen werden.
 Die entsprechende kirchliche Feier fand in diesem Jahr in Weißenthurm an mehreren Tagen statt, die jeweils unter Einhaltung der vorgegebenen Hygieneregeln in der Weißenthurmer Friedenskirche durchgeführt wurden.

Foto: Jürgen Grab

Die entsprechenden Segenshandlungen wurden in Weißenthurm jeweils durch Pfarrer Manfried Radermacher vorgenommen, der darin sowohl von Presbyteriumsmitgliedern als auch von Küsterin Carmen Weber und der Organistin Viktoria Windheuser unterstützt wurde.
Die Konfirmation wird im Rahmen eines Festgottesdienstes vollzogen, in dem die Konfirmanden ihren Glauben öffentlich bekräftigen. Damit wird an ihre Taufe als Kind angeknüpft, bei der Eltern und Paten stellvertretend für sie den Glauben bekennen.
Die Konfirmanden empfangen den Segen durch Handauflegung sowie durch einen biblischen Konfirmationsspruch, der die Jugendlichen weiter in ihrem Leben begleiten soll. Dort bei der Einsegnung nahmen sie auch zum ersten Mal am Abendmahl teil, was in diesem Jahr allerdings eher symbolisch vorgenommen wurde.
In Weißenthurm sind insgesamt 8 Jugendliche in diesem Jahr zur Konfirmation gekommen. Dabei ist es Pfarrer und Presbyterium gelungen, diese innerhalb verschiedener Präsenzgottesdienste (insgesamt waren es sieben) durchzuführen, wobei jeweils ein Mädchen bzw. ein Junge (höchstens zwei) erstmals das Abendmahl erhielten. Das hatte zur Folge, dass auch mehr Familienangehörige und Verwandte an der kirchlichen Feier mit einer besuchermäßig festgelegten Anzahl teilnehmen konnten, wobei die Gesamtzahl der jeweiligen Beteiligten allerdings 18 nicht überschreiten durfte.
 Den Segen von Gemeindepfarrer Rademacher erhielten in diesem Jahr in der örtlichen Friedenskirche Tobias Ahrens, Carlos Görlitz, Niklas Wolf, Anna Stefan, Dillon Peters, Maxim Born, Angelina Klaus und Mae Theimer.

Foto: Jürgen Grab

Zu Beginn der jeweiligen Gottesdienste betete der Gemeindepfarrer mit den Konfirmanden und deren Eltern und Paten, wobei sie ihre Sünden bekannten und dabei jedoch gleichzeitig Gottes Zusage erhalten konnten, dass ihnen ihre Sünden vergeben sind. „Bleibt aber im Glauben fest und lasst euch nicht abbringen, was euch gelehrt worden ist. Hört nicht auf zu danken für das, was Gott euch geschenkt hat. Gebt acht, dass euch niemand mit leeren Vorspiegelungen einfängt, euch die wahre Religion bringen zu wollen... In Christus allein wohnt wirklich und wahrhaftig die Heilsmacht Gottes in ihrer ganzen Fülle“, sagte der Gemeindepfarrer und spendete den Konfirmanden / Konfirmandinnen Gottes Segen. „Gott hilf ihm/ihr, dass dieser Tag nicht in Hektik und Aufregung versinkt. Lass alle, die von Nah und fern zu diesem Gottesdienst gekommen sind, erfahren, dass Dein Wort in der Anspannung des Tages nicht untergeht, sondern wohltuend wirkt“, betonte der Pfarrer und wünschte allen Konfirmationsgästen trotz der derzeitigen misslichen Coronasituation einen erlebnisreichen Tag, an den die Konfirmanden und ihre Eltern sicher gerne zurückdenken werden. Dabei machte er den anwesenden Eltern und Verwandten noch einmal die Schwierigkeiten bei der Durchführung des Konfirmandenunterrichtes deutlich, erwähnte aber auch die positiven Eigenschaften der Jungen und Mädchen, die während des Unterrichtes offenkundig geworden waren.
Nach der Einsegnung durch den Pastor, der noch einmal daran erinnerte, dass die Gemeinde, einschließlich der Eltern und Paten, die Aufgabe übernommen hat, ihre jeweiligen Konfirmanden im christlichen Glauben zu erziehen und ließ der Konfirmanden, Eltern und Gäste wissen, dass wohl alle dem jeweiligen Jungen/dem Mädchen zutrauen, dass sie/er von nun an ein mündiges Gemeindemitglied sein wird und am Gemeindeleben regen Anteil nimmt. Dies jedenfalls erhoffen sich Pfarrer Manfried Rademacher und das Presbyterium und hofft auch auf eine entsprechende Beteiligung der jungen Menschen am christlichen Leben in der Weißenthurmer Friedenskirchen-Gemeinde. Repräsentanten des Presbyteriums und Pfarrer sprachen den Jungen und Mädchen ihre Glückwünsche zur Konfirmation aus und gaben ihrer Hoffnung Ausdruck, dass sie auch weiterhin Kontakte zur Gemeinde behalten werden. „Nachdem Ihr viele Informationen über die evangelische Kirche, die Bücher der Bibel, ihre Lehren und Glaubensbekenntnisse, über Luthers Katechismus, die geistlichen Lieder und Gebete, über die Diakonie und die Sakramente gehört habt, wurde Euch heute die volle Religionsmündigkeit zugesprochen und könnt nun zum Beispiel das Presbyterium mitwählen, in Notfällen taufen, ein Patenamt übernehmen und das Abendmahl einnehmen. Ihr habt also eine Reihe von Rechten erhalten und wir wären sehr froh, wenn Ihr auch künftig der Gemeinde treu bleibt, denn wir freuen uns über Jeden/Jede, der/die das im Unterricht Erlebte und Erlernte nicht verblassen lässt und am Gemeindeleben teilnimmt“...

Foto: Jürgen Grab

„Geschafft !“ Unter diesem Titel hielt Pfarrer Manfried Rademacher die Predigt an diesem besonderen gemeindlichen Tag, die sich vornehmlich mit der Frage von Petrus´ beschäftigte :
“Herr wohin sollen wir gehen...?“, wobei der Apostel deutlich machte, dass er und die anderen Jünger ja eigentlich gar nicht vom Heiland weggehen wollen. Petrus betonte hierzu ausdrücklich: „Du bist der Heilige Gottes, Du hast Worte,  die ewiges Leben gewähren...“! Und so predigte der Gemeindepfarrer auch folgerichtig weiter und sprach gezielt seine Konfirmanden an: „Gott will Dich für Dein Leben stärken. Er traut Dir etwas zu, Du kannst fühlen wie wichtig Du für IHN bist. Wir laden Dich ein immer zu uns zu kommen, denn Du bist niemals überflüssig und könntest mithelfen, dass die Kirche und somit auch unsere Gemeinde für junge Menschen attraktiver wird !“
Schließlich beendete Pfarrer Rademacher seine Predigt mit dem Hinweis, dass Kinder in jedem Fall die wertvollsten Juwelen ihrer Eltern und somit unersetzbar sind . „Sie bereichern uns und Gottes ganze Schöpfung. Dafür lasst uns Gott heute an diesem Konfirmationstag danken auch dadurch, dass wir gemeinsam feiern und einen schönen Tag miteinander verbringen. Und so endete diese Predigt mit dem Wort, das bereits am Anfang zur Geltung kam: „Geschafft“ ! Mögest Du lieber Konfirmand/liebe Konfirmandin immer wieder froh sagen können: „Das habe ich aber gut gemacht !“
Zum Schluss dieses letzten Konfirmationsgottesdienstes in diesem Jahr zollten Pfarrer Rademacher und die Gottesdienstbesucher dem Kirchenmusiker Nikolay Leshenko Dank und Beifall über dessen wunderbarem Spiel auf dem Piano und mit der Geige, womit der exzellente Musiker dieser Konfirmation ein besonders festliches Gepräge vermittelte und diese Feier zu einem wunderbaren Erlebnis gemacht hat.