Die Ostertage bilden den Höhepunkt des Kirchenjahres

WEISSENTHURM (jüg)

. Es ist das Fest der Auferstehung Jesu Christi. Ostern gehört zu den beweglichen Festen, deren Kalenderdatum jedes Jahr variiert. Der Termin wird über einen Lunisolarkalender (gebundener Mondkalender) bestimmt und fällt in der Westkirche immer auf den Sonntag nach dem ersten Frühlings-Vollmond. Mit dem Ostersonntag beginnt die österliche Freudenzeit (Osterzeit), die fünfzig Tage bis einschließlich Pfingsten dauert. Nach Auskunft aller Evangelien ist Jesu Auferweckung eine ganz besondere Tat Gottes und wurde von keinem Menschen beobachtet. Erst die Folgen werden als wahrnehmbar beschrieben: Frauen aus Jesu Heimat, die sein Sterben und seine Grablegung mit angesehen hatten, entdecken plötzlich, dass sein Grab leer ist. Dabei teilen Engel ihnen die Botschaft von der Auferweckung mit und senden sie zu Petrus und den übrigen verbliebenen Jüngern. Soweit die Bibel.

Der Artikel ist in der neuesten Ausgabe der aktuellen Gemeindenachrichten erschienen

 In den westlichen Kirchen beginnt der österliche Festkreis seit dem Jahr 1091 mit dem Aschermittwoch. Ihm folgt eine 40-tägige Fastenzeit. Diese erinnert an die 40 Jahre der Israeliten in der Wüste sowie an die 40 Tage, die Jesus in der Wüste fastete und betete. Die Fastenzeit, auch österliche Bußzeit genannt, endet mit dem 40. Tag am Karsamstag. Diese letzte Woche vor Ostersonntag, die Karwoche, beginnt mit dem Palmsonntag, an dem die Christen den Einzug Jesu in Jerusalem feiern. Am Gründonnerstag feiert das Christentum das letzte Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern. An Karfreitag wird des Todes Jesu am Kreuz gedacht, am Karsamstag ist Grabesruhe, und am dritten Tag, dem Ostersonntag, wird schließlich die Auferweckung Jesu Christi von den Toten gefeiert. Um die Ostertage ranken sich eine Reihe von Osterbräuchen. In deutschsprachigen Ländern suchen die Kinder üblicherweise nach bunt bemalten, versteckten Hühnereiern und Süßigkeiten, die vom „Osterhasen“ versteckt wurden. Es gibt auch den Brauch, Zweige in Vasen oder auf Bäumen im Garten mit bunt bemalten Ostereiern zu schmücken. Als Ostergebäck gibt es einen Kuchen in Hasen- oder Lammform. In katholischen und auch in vielen evangelischen Gemeinden werden die Kirchenglocken zwischen Karfreitag und der Osternacht nicht geläutet. In einigen Gemeinden ziehen stattdessen Kinder und Jugendliche mit speziellen Ratschen oder Klappern durch die Orte, um zu den Gottesdiensten und zum Angelus-Gebet zu rufen. In überwiegend katholischen Regionen Deutschlands erzählt man den Kindern, dass die Glocken am Karfreitag nach Rom fliegen und am Ostersonntag zurückkommen, um zu erklären, wieso sie nicht läuten. Die Glocken würden auf dem Rückweg aus Rom Süßigkeiten für die Kinder verstecken. Und warum bringt ein Hase die Eier? Dieser Brauch soll auf Göttinnen zurückzuführen sein. Aphrodite, die griechische Göttin der Fruchtbarkeit, sowie die germanische Erdgöttin Holda hatten beide den Hasen als ihr Zeichen. Holda zählte neben dem Hasen sogar auch noch das Ei zu ihren Symbolen. Sowohl der Hase als auch das Ei stehen also für Fruchtbarkeit und sind Symbole für den Frühling und das Osterfest. Die Aufgabe als alleiniger „Eierbringer“ hat der Hase

 noch nicht so lange. In Westfalen hat früher der Fuchs die Eier gebracht, in der Schweiz der Kuckuck, in Schleswig-Holstein, Oberbayern und Österreich der Hahn und in Thüringen der Storch. So ändern sich die Zeiten! Also mischt sich an Ostern der Glaube der Christen mit vielen Bräuchen aber auch mit Hoffnung und Fröhlichkeit. Dieses Jahr vor allem mit der Hoffnung, dass wir alle die Corona-Pandemie bald ganz überwinden werden.

Frank G. Eggert

 

Zu diesem Bericht in „DER PAUL“ ist anzumerken, dass diese „Gemeindenachrichten“ durchaus nicht nur die örtlichen evangelischen Menschen in Empfang nehmen können. Gerne können auch nicht-evangelische Einwohner von Weißenthurm und anderen Orten dieses umfangreiche Heft erhalten, wobei dieses entweder im Kirchenfoyer oder im Büro der Kirchengemeinde in der Bethelstraße abgeholt werden kann. Gerne wird die Publikation bei entsprechendem Interesse auch postalisch zugesandt, wenn Name und Anschrift bei Pfarrer Rademacher bekannt gegeben wird. (Telefon 02637-2276)