Friseursalon W², Aral und Sanitätshaus Wittlich überzeugen mit ihren Konzepten
Bendorf. Wenn das Kind während der Arbeit krank wird, Eltern für ihre Dienstzeit keinen Babysitter finden können oder Angehörige plötzlich Hilfe benötigen, sind viel Arbeitnehmer auf das Verständnis ihrer Chefs angewiesen. In Bendorf haben sich der Friseursalon W²trend & event Friseur, die Aral Tankstelle und das Sanitätshaus Wittlich diese Flexibilität auf ihre Fahnen geschrieben, um ihren Mitarbeitern die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu erleichtern. Dafür wurden die Betriebe vom Landkreis Mayen-Koblenz als „Familienfreundliche Unternehmen“ ausgezeichnet.

(Fotoautor Christoph Herges): Freuten sich darüber, dass vier der elf Preise an Unternehmen aus Bendorf gingen: (v. li.) Bürgermeister Michale Kessler, Nicole Galler, Petra Weinand, Markus Wittlich, Dirk Eckhoff und Wirtschaftsförderer Werner Prümm.

Zum vierten Mal konnten sich Unternehmen mit mindestens drei Mitarbeitern aus dem gesamten Kreisgebiet für den Preis bewerben, der in drei Kategorien vergeben wird, die sich nach der Anzahl der Beschäftigten richten.
In der Kategorie bis 20 Beschäftigte überzeugte der Friseursalon W²trend & event Friseur die Jury mit seinem Konzept der flexiblen Arbeitszeitgestaltung und sicherte sich so den ersten Platz. Wenn sich beispielsweise ein Teammitglied von Inhaberin Petra Weinand kurzfristig um seine kranken Kinder kümmern muss, steht immer eine Kollegin bereit, um den Ausfall aufzufangen. „Wir verstehen uns da als ein Netzwerk, das zusammenhält. Jeder ist für den anderen da und hält ihm den Rücken frei“, erklärt die Friseurmeisterin ihren Ansatz. Außerdem fördert und begleitete sie Menschen bei ihrem Wiedereinstieg in das Berufsleben.
Auch der zweite Platz in dieser Kategorie ging nach Bendorf. Nicole Galler bietet den Mitarbeitern ihrer Aral Tankstelle die Möglichkeit, für Büroarbeiten ein Home-Office zu nutzen, um die Betreuung der Kinder zu erleichtern. „Und wenn einmal der Babysitter ausfällt, können unsere Mitarbeiter die Kinder auch mit zur Arbeit bringen.“   
In der Kategorie über 100 Beschäftigte belegte das Sanitätshaus Wittlich den dritten Platz.  „Wir unterstützen unsere alleinerziehenden Mitarbeiterinnen bei der Entlohnung von Tagesmüttern“, sagt Geschäftsführer Markus Wittlich und führt weiter aus „außerdem binden wir Mitarbeiter, die sich in Elternzeit befinden, in Fortbildungsprogramme ein, damit diese weiter im Unternehmen integriert sind und auf dem Laufenden bleiben.“
Auch den Sonderpreis räumten die Bendorfer Gesundheitsspezialisten ab. Dazu Geschäftsführer Dirk Eckhoff: „Wenn Angehörige von Mitarbeitern aus dem Krankenhaus entlassen werden, sorgen wir mit unserem Entlassmanagement für Entlastung. Beispielsweise helfen wir dabei, Pflegedienste oder Altenheime zu organisieren.“
Bendorfs Bürgermeister Michael Kessler gratulierte den Gewinnern und zeigt sich vom Ideenreichtum beeindruckt: „Sie haben mit ihren kreativen und pragmatischen Lösungen gezeigt, wie man die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zur Unternehmensphilosophie machen kann, die alle im Betrieb leben.“ Außerdem freute sich der Stadtchef, dass vier der insgesamt elf vergebenen Preise nach Bendorf gingen.