Sicherheitsberater Raimund Israel Kettig informiert

Vorsicht: Trickbetrüger sind mit neuer Variante aktiv!

 

VG Weißenthurm (jg) Nachdem sich herumgesprochen hat, dass in der derzeitigen Pandemie besonders ältere Menschen mit allen nur vorstellbaren Trickbetrügereien konfrontiert werden, haben Täter eine andere, ältere Betrugsvariante aus der „Trickkiste“ aktiviert: In letzter Zeit reisen vermehrt wieder sogenannte „Teerkolonnen“ durchs Land und zocken ab. Sie sprechen gezielt Grundstücksbesitzer an, weisen auf angebliche bauliche Mängel hin, die kostengünstig beseitigt werden könnten, weil von einer Baustelle noch Material übrig sei. Meist ist der geforderte Betrag an sich bereits Wucher und steht in keinem Verhältnis zu der qualitativ minderwertigen Arbeit. Auch die Masche mit angeblich notwendigen Reparaturen an den Dächern ist keineswegs neu. Meist suchen sich die Betrüger ältere Personen als Opfer aus. Diese können den Dachbereich persönlich nicht kontrollieren, um die Notwendigkeit von Arbeiten in diesem Bereich selbst zu erkennen. Dann ist es ein Leichtes, Ängste zu schüren: „Wenn Sie diese Reparatur nicht sofort ausführen lassen, steht beim nächsten Regen das Haus unter Wasser," bekommen Hausbesitzer zu hören. Mal fehlen angeblich Ziegel, mal soll das Dach undicht sein. Wenn die Betrüger erst mal auf dem Dach sind, ist natürlich eine große Reparatur nötig. So ist es bei einem Eigentümer geschehen, der einen fünfstelligen Eurobetrag gezahlt hat. Ganz besondere Vorsicht ist geboten nach Stürmen, Hagel, Unwettern. Da erscheinen vermehrt unangemeldete "Dachdecker".

Ob am Dach, an der Fassade oder am Bodenpflaster - ältere Menschen werden mit einer Art Überrumpelungstaktik dazu gebracht, die offerierten Arbeiten durchführen zu lassen, die später mit überhöhten Rechnungen vor Ort in bar beglichen werden sollen. Doch bei derartigen, wenn auch verlockenden Angeboten sollten Angesprochene Vorsicht walten lassen. So entpuppt sich die Angelegenheit nicht selten als handfester Betrug oder Wucher. Etwaige berechtigte Garantieforderungen laufen ins Leere.

Unabhängig von dem oft bedrohlichen, gewalttätigen und betrügerischen Auftreten der beschriebenen „Kolonnen“, soll außerdem darauf hingewiesen werden, dass es sich bei der Ausführung von solchen „Arbeiten“in der Regel um Schwarzarbeit handelt. Diese angeblichen Unternehmen hinterziehen Steuern, führen keine Sozialversicherungsbeiträge ab und verletzen handwerks- und gewerberechtliche Vorschriften! Die ausgeführten Arbeiten sind ordnungswidrig und könnten mit einer Geldbuße bis zu 50.000 Euro bestraft werden.

 Wer einen Auftrag erteilt, beauftragt in der Regel Schwarzarbeiter und macht sich dadurch selber strafbar! Außerdem haben Auftraggeber solcher Arbeiten keinerlei Garantieansprüche, auch wenn erhebliche Mängel vorliegen. Hiermit soll im wahrsten Sinne des Wortes vor den dunklen Machenschaften gewarnt werden!

So können Sie sich schützen:

> Lassen Sie sich den Firmennamen geben.

> Ziehen Sie Ihre Nachbarn zu den Verhandlungen hinzu.

>Lassen Sie die Mitarbeiter nicht unbeobachtet.

> Zahlen Sie nicht sofort, bestehen Sie auf das Erstellen einer Rechnung.

> Bewahren Sie sich bei Haustürgeschäften stets ein gesundes Maß an Vorsicht und Misstrauen.

> Lassen Sie keine Fremden in Ihre Wohnungen und Häuser.

> Verständigen Sie bei Unklarheiten die Polizei über Notruf 110

> Im Schadensfall: Erstatten Sie unbedingt Anzeige. Eine Nichtanzeige nutzt nur den Tätern. Mit Ihrer Anzeige können Sie helfen zu verhindern, dass Menschen auf diese Tätergruppe hereinfallen.

 

Fazit: Bleiben Sie wachsam und gesund!