Online-Seminar der Fachstelle Frühe Hilfen machte Mut für eine Auszeit

Wann empfiehlt sich eine Mutter- oder Vater-Kind-Kur? Diese Frage beantwortete Martina Prüm von der Caritas-Kurberatung, Andernach, beim kostenfreien Online-Seminar der Fachstelle Frühe Hilfen des Landkreises Mayen-Koblenz. In ungezwungener Online-Atmosphäre klärte die Referentin umfassend über alle Kur-Möglichkeiten auf, auch, welche Voraussetzungen für eine Mutter/Vater-Kind-Kur gegeben sein müssen. Wichtig war für Martina Prüm die Frage, unter welchen gesundheitlichen Beeinträchtigungen und körperlichen Signalen eine Kurmaßnahme ratsam erscheint: „Wenn Sie das Gefühl haben: Ich komme gar nicht mehr zur Ruhe, fühle mich niedergeschlagen oder habe ständig Kopf- und Rückenschmerzen, sollten Sie über eine Mutter-Kind-Kur nachdenken." Viele Mütter und Väter erleben ihren Alltag als fortwährende Herausforderung; wenn sie den Haushalt organisieren, Kinder erziehen und berufliche Anforderungen bewältigen müssen, fehlen dem Tag leicht Stunden, in denen aufgetankt werden kann.

Eine andere Umgebung tut einfach gut. Dieses Foto schickte eine Mutter, die zurzeit mit ihren beiden Kindern eine Mutter-Kind-Kur in einer Klinik an einem See verbringt.  Foto: Privat

Alle vier Jahre – in besonderen Fällen auch früher – haben Mütter und Väter Anspruch auf diese dreiwöchige Auszeit. So ist es im Sozialgesetzbuch festgeschrieben. Ein ärztliches Attest sowie die Bewilligung der Krankenkasse sind nötig. Kinder bis maximal 14 Jahre dürfen ihre Mütter oder Väter begleiten. Damit dies auch außerhalb der Ferien möglich ist, bieten viele Kliniken einen Schulunterricht an.

Wer beim Antragstellen helfen kann und welche Klinik die richtige ist, wurde ebenfalls während der Veranstaltung beantwortet. Unterstützung geben die Beratungsstellen der Wohlfahrtsverbände, so auch die Kurberatung des Caritasverbandes in Andernach. „Hilfe gibt es beim Antrag der Krankenkasse bis hin zur Kliniksuche“, so Martina Prüm: „Bei der Kliniksuche kommt es darauf an, was die Mutter oder der Vater sich wünscht und braucht. Jedes Haus hat andere Schwerpunkte, viele Kliniken stellen die Entlastung der Mutter/des Vaters in den Mittelpunkt. Die Präventions- und Rehabilitationsmaßnahmen sind exakt auf ganz bestimmte Krankheitsbilder und/oder spezielle Lebensumstände der Patienten zugeschnitten.“

Im Verlauf der Kur erhält jede Mutter oder Vater einen eigenen Therapieplan. Die 21 Tage sind gut gefüllt: Nordic Walking beispielsweise am Morgen, Atemtherapie oder Erziehungsberatung am Vormittag, Gruppentherapie am Nachmittag. Währenddessen werden die Kinder pädagogisch betreut und sind gut in den Kindergruppen aufgehoben.

Zum Ende des Online-Seminars ermunterte die Referentin die Teilnehmenden zu Einzelgesprächen, um persönliche Fragen zu klären oder bereits gemeinsam die ersten Formalitäten für einen Kurantrag zu erledigen. „Die Aussicht auf Genehmigung ist in der Regel gut. Sollte eine Ablehnung aber doch einmal vorkommen, wird versucht, die Notwendigkeit für eine Kur zu begründen und Widerspruch eingelegt. In den meisten Fällen hat der Widerspruch schließlich Erfolg“, erklärte die Kursachbearbeiterin.

 

Die kostenfreie Online-Veranstaltung der Fachstelle Frühe Hilfe des Landkreises Mayen-Koblenz und der evangelischen Kirchengemeinde auf dem Maifeld fand in Kooperation mit der Kurberatung des Caritasverbands Andernach statt.

 

Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage: www.fruehehilfen-myk.de