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Sa. 20.08.2016 |
Fr. 26.08.2016  | So. 28.08.2016
Fr. 02. 09. 2016

Sommertheaterstück „Shakespeare mittendrin“ feiert bei den Festspielen am Rheinblick Premiere

Zum achten Male hebt sich der Vorhang bei den „Festspielen am Rheinblick“. Vor ausverkauftem Hause trat am Freitagabend William Shakespeare auf. Jener Shakespeare, der vor 400 Jahren starb und der Welt als Dichter und Dramatiker 38 Stücke und rund 154 Sonette hinterließ. In diesem Sommer gesellte sich ein weiteres Theaterstück dazu. Einziger Unterschied: Es stammt nicht aus Shakespeares Feder. Mit dem eigens für die „Festspiele am Rheinblick“ geschriebenen Stück von Silke Dutz leistet das Kulturforum der GGH Bendorf e.V. einen Beitrag zum rheinland-pfälzischen Kultursommer, der das besondere Shakespeare Jubiläum zum Motto erklärte.

Foto (c) H.PIEL

Theater mit Charakter: Nicht nur die Spielstätte, eingebettet in die Kulisse der unter Denkmalschutz stehenden Eisenerzröstöfen, entfaltet ihren eigenen Charakter und zieht damit Besucher aus der gesamten Region in ihren Bann. Vor ausverkauftem Premierenpublikum zeigte das Schauspielensemble „Die Findlinge“ neun unterschiedlichste Charakterrollen, die allesamt zu überzeugen wussten und ihren Rollen mit ausdrucksstarkem Spiel zu Authentizität verhalfen. Auf der Bühne erlebten die Zuschauer sechs junge Bewohner einer illustren Wohngemeinschaft. Die Studenten können eines Abends dem Spiel mit dem Ouija-Board, auch Hexenbrett genannt, nicht widersagen und plötzlich taucht der Gast aus dem elisabethanischen Zeitalter auf: William Shakespeare! Er platzt in das ohnehin schon spannungsgeladene Beziehungsgeflecht.

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Schauspielerin Jennifer Paulus, die als die neue Bewohnerin in der Rolle als Sibylle schnell den Ruf der Romantikerin der WG eingenommen hat, trifft u.a. auf den äußerst rational und karriereorientierten angehenden Juristen Constantin, gespielt von Benjamin Schumann. Auch die Rolle des Linus, Student der Architektur (gespielt von Dominik Hoepfner) eine Mischung aus Frohnatur und naivem Optimisten gefällt dem Publikum und unterscheidet sich stark von den anderen Mitbewohnern Friederike und Pauline. Erstere, gespielt von Daniela Goeth, ist taff und ehrgeizig und als angehende Medien- und Filmwissenschaftlerin wie für die Bühne geschaffen. Latein-Studentin Pauline (Tina Esch) organsiert das Leben der illustren Wohngemeinschaft mit einem Hauch von Ordnungszwang und bringt damit nicht nur den Tageslicht scheuen Programmierer- und Werbetexter Mats (Florian Deussen) zur Weißglut. Als dann noch die schrill dominante Helene (Christiane Brühl) ihren Besuch ankündigt um nach dem Wohle des Töchterleins zu schauen, treffen verschiedene Ansichten aufeinander und der aus dem Jahrhundert gefallene Shakespeare (Richard Ellis, spielte im vergangenen Jahr die Loreley) macht das Chaos perfekt.

Foto (c) H.PIEL


Der Mann mit dem Lippenbärtchen und der Halbglatze ist ein Dauerbrenner der Weltliteratur. Seine Verse lässt Schauspieler und Regisseur Stefan Bau als „Shakespeares literarischer Geist“ gekonnt einfließen und verwebt das turbulente Spielgeschehen geschickt mit historischen Versen aus der Feder des Altmeisters. Apropos geschickt: Baus Regieansatz schärft die Profile und lässt damit den Jahrhundert-Unterschied im Gegensatz zu Shakespeare urkomisch werden. Damit sorgte er für lachende Mienen und später lang anhaltenden Applaus. Die kreative Baukasten-Bühnenbildlösung von Renate Steinkamp ist so praktisch wie dezent und macht aus dem alten Gemäuer der Röstöfen einen Mitspieler. Alice Schmitz und Christiane Brühl tragen mit der Regieassistenz zu einem Sommermärchen bei, an dem auch Shakespeare seine Freude gehabt hätte.  

Foto (c) H.PIEL

 

Weitere Aufführungen: 13./14./20./26./28. August sowie am 02. September. Karten sind zu 12,00 Euro Vorverkauf und an der Abendkasse zu 14,00 Euro erhältlich. VVK: Bendorfer Buchladen am Kaufland | Berghotel „Rheinblick“ (Remystraße 79) | oder telefonisch unter: 02622-14564 | Email: kulturforum-bendorf @ t-online.de | www.kulturforum-bendorf.de.

Besetzung:
Jennifer Paulus – Sibylle (Neue Mitbewohnerin)
Benjamin Schumann – Constantin (Jura-Student)
Dominik Hoepfner – Linus (Architektur-Student)
Daniela Goeth – Friederike (Medien- und Filmwissenschafts-Studentin)
Tina Esch – Pauline (Latein- Studentin)
Florian Deussen – Mats (Programmierer & Werbetexter)
Christiane Brühl – Helene (Mutter)
Richard Ellis – (Shakespeare)
Stefan Bau – Shakespeares Muse
Regie: Stefan Bau