Mayener Forum gegen Gewalt informierte vor dem alten Rathaus
Das Wetter hätte nicht besser sein können am letzten Samstag im Monat Mai. Bei strahlendem Sonnenschein, Musik vom Duo LaRiMaR, Musiker Christine Echtermann und Stefan Löschner, machte das „Mayener Forum gegen Gewalt“ auch in diesem Jahr auf sich aufmerksam, kam mit Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch, verteilte Infomaterialen und überreichte vielen Passantinnen unter dem Motto „Rosen statt Veilchen“ eine Rose. „Es hat wieder Spaß gemacht, vor allem die Einzelgespräche sind wichtig“, resümiert Lea Bales vom Forum, Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Mayen-Koblenz, die auch ein weißes T-Shirt mit der Aufschrift „Wir sind unschlagbar“ trug.

Foto: E.T. Müller

Eine Passantin hatte ihr spontan erzählt, wie sie von ihrem Ex-Partner geschlagen und anschließend lange gestalkt worden ist und ihre Kinder darunter litten. Und die Frau ermutigte das Mayener Forum zu dieser Aufklärungsaktion: „Toll, dass Sie das machen. Ich weiß, wovon Sie reden. Man muss aus der Opferrolle raus!“ Deshalb ist es wichtig, immer wieder auf die Hilfsangebote für Frauen im Kreis Mayen-Koblenz aufmerksam zu machen. Oft sind es auch Freunde, Nachbarn, Verwandte, die vom Mayener Forum erfahren und ihr Wissen an betroffene Frauen weitergeben. Rein statistisch wird in Deutschland jede vierte Frau Opfer von häuslicher Gewalt. Durch einen Beziehungspartner Gewalt zu erfahren ist wahrscheinlicher, als durch einen Außenstehenden bedroht oder angegriffen zu werden. Und das gilt für alle Frauen, unabhängig von Bildung, Einkommen, Alter und Religionszugehörigkeit, bestätigte Margot Kürsten von der IST Interventionsstelle Cochem/Mayen des Caritasverbandes Rhein-Mosel-Ahr e.V. im Mehrgenerationenhaus St. Matthias: „Migrantenfrauen werden von ihren Partnern nicht mehr bedroht als deutsche Frauen. Die Problematik geflüchteter Frauen ist eine andere, da diese oftmals traumatisiert sind. Jede Frau, die sich von Afrika aus auf den Weg machte, hat mehrfach sexuelle Gewalt erfahren.“ Die IST Mayen ist eine Fachberatungsstelle für Frauen, die von physischer, psychischer und/oder sozialer Gewalt in engen sozialen Beziehungen betroffen sind; Beratungstelefon: 0 26 51 / 98 69 – 139.
Lea Bales, Margot Kürsten, Nicole Salkowski, Monika Walker, Marina Stieldorf und Jürgen Klein verteilten Infokarten mit Notrufnummer und eine kleine Broschüren mit den wichtigsten Anlaufstellen, die im Notfall bei häuslicher Gewalt helfen können. Das wichtigste Medium aber ist die Homepage des Mayener Forums, da diese Informationen mit allen Telefonnummern immer und überall abrufbar sind.

Das „Mayener Forum gegen Gewalt“ bilden: Amtsgericht Mayen, IST Interventionsstelle Cochem/Mayen des Caritasverbands Rhein-Mosel-Ahr e.V., Deutscher Kindeschutzbund Mayen-Andernach e.V., Gesundheitsamt und Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Mayen-Koblenz, der Stadt Mayen und der Verbandsgemeinde Mendig, JHZ Bernardshof, Jobcenter Landkreis Mayen-Koblenz – MYK-Netz, Jugendamt Stadtverwaltung Mayen, Katholische Familienbildungsstätte, Lebensberatung Mayen, Polizeiinspektion Mayen, die Kriminalprävention des Polizeipräsidiums Koblenz, der WEISSE RING, drei Rechtsanwältinnen und die Gerichtshilfe der Staatsanwaltschaft Koblenz. Der Arbeitskreis gegen Gewalt in engen sozialen Beziehungen – Region Mayen, Maifeld, Mendig Vordereifel zielt seit seiner Gründung im Jahr 2006 auf die Optimierung des Hilfesystems für von Gewalt betroffene Frauen und Kinder in Mayen und Umgebung.

Mayener Forums gegen Gewalt in engen sozialen Beziehungen
www.mayener-forum-gegen-gewalt.de