Kunstprojekt der Fachstelle Frühe Hilfen und vom Jobcenter Mayen-Koblenz mit Frauen, die von der Flucht aus ihrer Heimat erzählen
 „Manchmal fehlen Worte, um zu beschreiben, was man erlebt hat – weil es einfach unfassbar ist oder weil es zu traurig macht“, beschreibt Andrea Feld, die Leiterin des Projektes, den Sinn der beiden Veranstaltungen. Mit Bildern fällt es dann oft leichter, von seinen Erfahrungen, seinen Sehnsüchten, dem Heimweh und der Hoffnung auf eine neue Heimat zu erzählen.

Foto: Andrea Feld

16 Frauen aus Syrien, Tschetschenien, Usbekistan, der Türkei und Afghanistan, Somalia und Nigeria trafen sich in Polch, um dieses Unternehmen zu wagen.
Gespräche untereinander und mit den Mitarbeiterinnen der Fachstelle Frühe Hilfen, die auch die vielen kleinen Kinder der Mütter betreuten, blieben nicht aus und waren wichtig, um in diesem geschützten Rahmen die oft leidvollen, traumatischen Erfahrungen ausdrücken zu können.
Mitarbeiterin Doris Rauch übersetzte aus dem Arabischen und für die Englischsprachigen. Einige malten den Weg, den sie auf ihrer Flucht genommen hatten, die nicht selten Jahre in Anspruch nahm und durch mehrere Länder führte, per LKW, per Schiff oder Bus.
„Ich habe viel viel Angst um meine Kinder gehabt“, erzählt Fahonda aus Afghanistan. Betroffen machte sie auch, dass am Vortag des Workshops ein Anschlag in Kabul viele Menschen beim Frühlingsfest tötete. Jede dieser täglichen Nachrichten aus dem Heimatland verstärkt in den Flüchtlingen die Trauer um verlorene Menschen und die Angst, an eine Heimkehr zu denken.
Jetzt ist sie in Deutschland froh und ihre Kinder sind gut integriert. Adele aus Afghanistan erzählt mit ihrem Bild von der Trauer um den Verlust der Dorf- und Familiengemeinschaft. „Dort haben wir viel gefeiert und eine große Gemeinschaft gehabt, hier ist meine kleine Familie ganz allein.“
Aber es gab auch viele schöne Geschichten und Bilder, wenn sie von ihrem Heimatdorf erzählten und der Landschaft drumherum und den Träumen für ihre Zukunft.
Das Kunstprojekt wurde ermöglicht durch eine Kooperation der Fachstelle Frühe Hilfen im Kreis Mayen-Koblenz mit dem Jobcenter Mayen-Koblenz, die gemeinsam im Projekt „Willkommen in Deutschland“ die soziale Integration und damit auch die Arbeitsmarktintegration der jungen Eltern mit Migrationshintergrund oder Fluchterfahrungen unterstützen möchten.
Weitere Vormittage vermittelten den Teilnehmerinnen bisher Informationen über das Schul- und Bildungssystem, über Ausbildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten, über die Qualifizierung zum Betreuungsassistenten und über das Erstellen von Bewerbungsunterlagen.

Die Fachstelle Frühe Hilfen im Landkreis Mayen-Koblenz ist eine Kooperation von Caritasverband Rhein-Mosel-Ahr e.V. und Evangelischer Kirchengemeinde Maifeld mit Sitz in Mayen und einer Außenstelle in Polch.
www.caritas-rhein-mosel-ahr.de