Vor der Bodelschwingh-Schule kontrollieren Kinder, ob Autofahrer sich an die Verkehrsregeln halten          

 Bendorf. Es ist kurz vor acht am Mittwochmorgen. Ein silbergrauer Wagen biegt in die Falkenstraße ein und hält vor dem Haupteingang der Bodelschwingh-Schule. Am Steuer: ein junger Mann, der seine Kinder zur Schule bringen will. Was er falsch macht: er parkt im absoluten Halteverbot. Das haben auch die Kinder der Klasse 4a erkannt. Ausgestattet mit gelben Warnwesten stellen sie den Verkehrssünder zur Rede. Der Mann zeigt sich einsichtig und verspricht, künftig in den dafür vorgesehenen Flächen zu stoppen. Um sicher zu gehen, erhält er noch ein Merkblatt, auf dem die wichtigsten Parkregeln rund um die Schule aufgelistet sind.
 Von falschem Parken über zu schnelles Fahren bis hin zu fehlenden Kindersitzen - fast 30 Fahrer werden an diesem Morgen vor Schulbeginn von den Kindern über ihre Vergehen aufgeklärt. Betreut werden sie dabei von Mitarbeitern des Ordnungsamtes und von der Polizei.

Foto:  Die Kinder der Bodelschwingh-Schule verteilten Merkblätter an Autofahrer, um sie auf die Verkehrsregeln im Schulbereich hinzuweisen.

 Die Idee für die Aktion hatte Rolf Trennheuser vom Bendorfer Ordnungsamt. Er setzt auf den psychologischen Effekt: "Es hat eine ganz andere Wirkung, wenn die Eltern von den Kindern und nicht von uns angesprochen werden. Schließlich gefährden die Fahrer mit ihrem Verhalten die Sicherheit der Kinder." Bereits am Vortag besuchte Trennheuser die Klasse, um die kleinen Hilfspolizisten auf ihre Aufgabe vorzubereiten. Dabei wurden die vom Schulelternbeirat und den Lehrkräften vorbereiteten Merkblätter von den Kindern bemalt und mit einer persönlichen Aufforderung beschrieben. Außerdem wurde besprochen, welche Regeln im Straßenverkehr für Erwachsene und für Kinder gelten.
 Schulleiter Michael Wetzlar freut sich über die Unterstützung der Stadtverwaltung: "Das Thema Verkehrssicherheit ist in diesem Jahr ein Schwerpunkt an unserer Schule. Wir hatten bereits die Polizeipuppenbühne und den ADAC mit seinem Programm "Aufgepasst mit ADACUS" bei uns zu Gast. Die Idee des Ordnungsamtes passte daher super in unser Konzept." Das Merkblatt dient außerdem als Vorlage für ein Verkehrsquiz, das die Kinder von ihren Eltern ausfüllen lassen sollen, damit auch diejenigen, die nicht "erwischt" wurden, noch einmal sensibilisiert werden.
 Häufig würden sich die Eltern gar keine Gedanken über ihr Verhalten machen, findet Trennheuser. Einige würden ihr Auto einfach auf der Bushaltespur abstellen, um ihre Kleinen bis zum Eingang der Schule zu bringen. Hier ist aber nur ein kurzes Halten erlaubt, um die Kinder aussteigen zu lassen. "Wenn dann der Schulbus kommt, müssen die Kinder auf der Straße aussteigen."
 Für die Verantwortlichen steht fest, dass die Aktion ein voller Erfolg war und bald wiederholt werden soll.