Bauamtsleiter stand 46 Jahre lang im Dienste der Stadt Bendorf
 Bendorf. Er hat die Entwicklung der Stadt Bendorf über Jahrzehnte mitgeprägt und war an vielen wegweisenden Projekten und Entscheidungen beteiligt - nun geht Bauamtsleiter Karl-Rudolf Goergen nach 46 Jahren im Dienste der Stadtverwaltung in den wohlverdienten Ruhestand.
   Bürgermeister Michael Kessler hatte zu einer kleinen Feierstunde ins Rathaus geladen, um den 63-Jährigen gebührend zu verabschieden.
   Goergens Familie, zahlreiche Kollegen und Weggefährten waren gekommen und auch die Beigeordneten und Fraktionsvorsitzenden ließen es sich nicht nehmen, dem Urgestein der Verwaltung für seinen Einsatz zu danken und ihm alles Gute zu wünschen. 

 Bürgermeister Kessler dankte Bauamtsleiter Karl-Rudolf Goergen für seine Verdienste um die Entwicklung der Stadt Bendorf.

Im Jahr 1972 begann Goergen seine Ausbildung bei der Stadtverwaltung Bendorf. Nach einer kurzen Zeit als Sachbearbeiter beim Ordnungsamt übernahm er 1976 Aufgaben im Bereich Liegenschaften. 1988 erfolgte die kommissarische Bestellung zum stellvertretenden Leiter des Bauamtes, im Jahr 1992 ernannte ihn der damalige Bürgermeister Trennheuser zum Bauamtsleiter.
   Zu wichtigen Stationen in seinem Arbeitsleben zählen u.a. der Umbau der alten Sporthalle zur Stadthalle, der Umbau der alten Schule zum „Haus des Kindes“ sowie die Verhandlungen nach der Schließung der Didier-Werke.
   „Karl-Rudolf Goergen war an maßgeblichen Entscheidungen beteiligt und hat dazu beigetragen, Bendorf vor dem Abgrund zu bewahren, als in den 90er-Jahren die letzten Industriestandorte schließen mussten“, betonte Michael Kessler.
   Obwohl sie 2014 Wahlkampfgegner um den Bürgermeisterposten waren, hätten sie eine vertrauensvolle Zusammenarbeit entwickelt und sich schnell auf eine gemeinsame Linie geeinigt.
   „Ich danke Ihnen im Namen der Stadt, der Kollegen und der Bürger, für die Sie immer ein offenes Ohr hatten“, so Kessler.
   Ines Lindemann-Günther vom Personalrat lobte Goergens guten Führungsstil und seinen Einsatz für seine Kollegen.
   Die Fraktionsvorsitzenden Christoph Helling (CDU), Manfred Bauer (SPD), Eva-Maria Heuser (WUM) und Herbert Speyerer (FDP) bedankten sich für eine faire und offene Zusammenarbeit über die Parteigrenzen hinweg und hoben Goergens Fachverstand hervor.
   Mit einem Ständchen überraschte der Männergesangsverein Sayn sein langjähriges Mitglied, das nun Zeit hat, seine ehrenamtlichen Tätigkeiten für seine Sangesbrüder, im Förderkreis Medarduskirche und im SPD-Stadtverband noch zu vertiefen. Langeweile wird im Ruhestand jeweils keine aufkommen.
   Sichtlich gerührt bedankte sich der scheidende Fachbereichsleiter für die Würdigungen und Abschiedsgeschenke. Am 1. August 1972 habe er im Alter von 17 Jahren im großen Rathaussaal bei der Stadt Bendorf angefangen, nun beende er seine berufliche Laufbahn fast 47 Jahre später ebendort.
   Fünf Bürgermeister hat er erlebt und musste sich dementsprechend häufig an neue Situationen und Anforderungen anpassen. Sein oberstes Gebot war dabei stets Loyalität.
   Viele herausfordernde Projekte hat er mit Herzblut begleitet und sich auch regelmäßig weitergebildet, z.B. durch ein privates Studium an der Wirtschafsakademie - denn: „Der Lernprozess geht jeden Tag von vorne los.“
   Auch wenn er sich auf seinen „Unruhestand“ freut - sein Team im Bauamt wird er vermissen: „Jeder, der in einer führenden Position ist, kann froh sein, wenn er Mitarbeiter hat, auf die er sich verlassen kann.“