Hochwasserstände bei Neuwied und Weißenthurm liegen inzwischen bei rund 7,50 Meter

Sandsackfüllanlage erleichtert Feuerwehreinheiten der Verbandsgemeinde Weißenthurm den Hochwasser-Einsatz

Verteilung auch an Privatleute – Quickdamm schützt Stadt Weißenthurm unter anderem auch an der Becherstraße

Der Pegelstand Neuwied/Weißenthurm belief sich am Dienstvormittag auf 7,50 Meter mit steigender Tendenz.

WEISSENTHURM (jüg) Starke Regenfälle am vergangenen Wochenende und schmelzender Schnee ließen die Pegel an Rhein und Mosel enorm ansteigen. Auch in der Verbandsgemeinde Weißenthurm ist das Wasser entscheidend über das Rheinufer getreten:  Der Leinpfad und die  Rheinuferstrasse sind überflutet. Die Feuerwehreinheiten der VG sind im Einsatz, um zu verhindern, dass das Hochwasser weiter vordringen und Schäden anrichten kann. Zum ersten Mal nutzen die Feuerwehrleute aus der Stadt Weißenthurm und den anderen gefährdeten Rheinorten die die neue Sandsackfüllanlage unter Corona-Bedingungen. VG-Wehrleiter Arnd Lenarz gab hierzu folgende Informationen, die von der zuständigen VG-Mitarbeiterin Katharina Demleitner an die Presse weitergegeben wurden:

 Der gesamte Leinpfad bis zum Ende der Bahnhofstraße, über die neue Rheinuferanlage, an den Wohnhäusern und den Restaurants vorbei bis hin zum Parkplatz am Sportareal erstreckt sich das Hochwasser in Weißenthurm---- Fotos: Jürgen Grab + Feuerwehr Weißenthurm

„1600 Sandsäcke konnte die Feuerwehreinheit Mülheim-Kärlich am vergangenen Wochenende befüllen. Mit der neuen Füllmaschine ist das kein Problem.  Die Neuanschaffung steht in der Fahrzeughalle der Weißenthumer Feuerwehr und sieht aus wie ein riesiger Teigschüssel. Ein Bagger befüllt die Anlage mit Sand, den eine Art Quirl mischt. An sieben Abfüllstationen können Säcke angebracht werden, in die dann der Sand läuft“. Lenarz hält   die Maschine für ein „sehr sinnvolles Gerät“ hält, das der Feuerwehr nicht nur die Arbeit enorm erleichtere, sondern auch für die Gesundheit der Wehrleute sorge: „Früher standen 40 bis 50 Feuerwehrfrauen und –männer in der Kiesgrube und haben bei Wind, Regen oder Schnee geschaufelt“, berichtet der Wehrleiter.

Zum Schutz vor Hochwasser können die Feuerwehrleute in der Verbandsgemeinde Weißenthurm Sandsäcke mit einer neuen Füllanlage bestücken. Foto: Feuerwehr VG Weißenthurm.

Jetzt reichen vier bis fünf Wehrleute, die in der geschützten Halle Säcke befüllen, verschließen und verladen. „Zwar können derzeit nicht alle Abfüllstationen genutzt werden, aber alles hat bestens funktioniert, so dass wir zur Zeit genügend Sandsäcke zur Verfügung haben“, so Lenarz. Auch privaten Rheinanliegern stellen die Feuerwehreinheiten Rheindörfer, Urmitz und Weißenthurm Sandsäcke zur Verfügung und verteilen den effektiven Hochwasserschutz bei Bedarf“ Weiter war von VG-Wehrleiter Lenarz zu erfahren, dass die Weißenthurmer Feuerwehreinheit zudem in der Stadt den sogenannten Quickdamm gemeinsam mit Bauhofmitarbeitern aufgebaut hat.

Hochwasser Weißenthurm Quickdamm

 In der Becherstraße ist das Gestänge zwischen den Häusern installiert. Daran ist eine knallrote Plastikvorrichtung wie eine Art riesige Plastiktüte befestigt, die mit Wasser gefüllt ist und so dem Druck, den mögliches Hochwasser ausübt, standhält. Gesperrt sind momentan der Leinpfad und die Rheinuferstraßen in Kaltenengers und Weißenthurm.  „Auch mit dem angesagten Höchststand von 8,30 Meter am Pegel Andernach könnten die Feuerwehreinheiten der VG Weißenthurm gut umgehen. „Größere Probleme gäbe es allerdings wenn der Pegel bis auf 8,70 Meter ansteigt. Allerdings ist   trotz weiterer angesagter Niederschläge in den kommenden Tagen ist nicht konkret absehbar, wie hoch der Wasserstand sein wird“, meint der Wehrleiter. Klar ist für den Feuerwehrmann jedoch, dass das Hochwasser wohl auf einem hohen Niveau bestehen bleibt – und, dass die Sandsackfüllanlage jederzeit bereitsteht. (jüg)

Hochwasser Weißenthurm Blick von der Brücke auf das überflutete Thurer Rheinufer

Hochwasser Weißenthurm zeigt auf die stark angestiegenen Rheinfluten