Feierliche Eröffnung des Besucherzentrums „Krupp´sche Halle“ Denkmalensemble Sayner Hütte
Wow, das war eine Menge, was da geboten wurde. Eine Menge Prominente, und ganz viel Programm.

Zahlreiche Besucher waren der Einladung gefolgt

Einlass war um 16 Uhr. Und es hatte Sinn so früh zu kommen, um einen Platz und Parkplatz in der Nähe zu ergattern. Außerdem gab es viel zu sehen und zu entdecken. Die Veranstaltung selbst fand dann um 17:20 h mit 20 Minuten Verspätung statt. Bestimmt auch, weil untereinander so viele Hände zu schütteln waren. Aber so ist das nun mal bei einem so großen Projekt wie der Sayner Hütte, bzw. der „Krupp´schenHalle“.

Bernhard Wiemer, der erste Beigeordnete der Stadt Bendorf

Bernhard Wiemer, der erste Beigeordnete der Stadt Bendorf, hatte dann die (un)dankbare Aufgabe der Eröffnungsrede. Doch wie sagte Roger Lewentz, Minister des Innern und Sport des Landes Rheinland-Pfalz in der darauffolgenden Festansprache: „Es ist nicht einfach, eine so große Gästeschar so bravourös zu begrüßen und Dank auszusprechen. Und genau das schaffte Bernhard Wiemer, alle Anwesenden der Politik, der Region und alle Personen, die dafür gesorgt haben, dass es die Revitalisierung der Sayner Hütte und nun der Krupp´sche Halle gibt zu erwähnen. Er dankte auch dem Freundeskreis mit seinen nahezu 300 Mitgliedern und dessen außerordentlichen ehrenamtlichen Engagement.

Roger Lewentz, Minister des Innern und Sport des Landes Rheinland-Pfalz

Minister Lewenz erzählte mehr darüber, wie das Denkmalensemble Sayner Hütte zu dem werden konnte, wie es heute ist. Besonderen Dank sprach er Prof. Karl Ganser aus, der mit seiner Frau aus Bayern angereist war und bei der Gestaltung des Projektes sehr involviert war. Der Professor wurde auch vom Land Rheinland-Pfalz für seine Verdienste um die Sayner Hütte mit dem Verdienstorden des Landes ausgezeichnet.
2010 fand die erste Förderung durch das Innenministerium statt. Damals dachte Minister Lewenz, das werde wohl eine einmalige Angelegenheit sein. Aber der Generaldirektor Thomas Metz (Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz und Mitglied des Stiftungsvorstandes) blieb am Ball, so dass noch mehr Projekte der Sayner Hütte gefördert werden konnten, und es sei davon auszugehen, dass es noch weitere Projekte geben werde.
Insgesamt sind es sehr viele Personen und Institutionen, die gemeinsam dafür sorgen, hier in Bendorf-Sayn ein solch wichtiges historisches Denkmal ins moderne Leben zu holen.


Rudi Zenz, Beigeordneter des Landkreises Mayen -Koblenz

Rudi Zenz, Beigeordneter des Landkreises Mayen -Koblenz, erinnerte sich in seinem Grußwort, wie er damals in die Ruinen des Areals geschaut habe. Damals habe er nicht daran geglaubt, dass so viel durchgesetzt und geschaffen werden könne. Heute ist er stolz darauf. Die „Krupp´sche Halle“ sei mehr als nur ein Gebäude. Sie ist Denkmal, Begegnung und Veranstaltungsort.

Untermalt wurden die Reden vom Stipendiaten der Villa Musica, Niklas Liepe (Violine) und Yan Vaigot (Violoncello) mit Musik u.a. von Mozart, Händel und Johann Sebastian Bach.


Die Einsegnung übernahmen Edwin Dedekind, Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde und Joachim Fey, Pfarrer der Katholischen Kirchengemeinde. Letzterer schloss die Zeremonie mit den Worten ab; es gäbe auch Weihwasser, hierbei hätte es in 2000 Jahren keine Nebenwirkungen gegeben.

Pfarrer Joachim Fey und Pfarrer Edwin Dedekind

Nun lag es an Dipl. Ing. Thomas Steinhardt (Architektenbüro Heinrich + Steinhardt) und Jürgen Heyer (Architekturbüro Heyer) dem Zuschauer ein Bild zu zeichnen von dem Vergangenen und dem Geschaffenen.
Sie fanden ein Gebäude vor mit zahlreichen Um- und Beibauten. Vieles war verändert worden, vieles dazu gebaut. Fenster waren teilweise zugemauert, Mauern teilweise durch Anbauten weggenommen. Der Grund dafür lag u.a. auch in den vielen Besitzerwechseln der Gebäude. Ziel ihrer Aufgabe war es, das Ursprüngliche wiederherzustellen und in die heutige Zeit zu transferieren. Das Areal Sayner Hütte war damals ein hochmodernes Gebäude, man musste es nur sehen. Da wo heute in der „Krupp´schen Halle“ die Galerie zu sehen ist, da waren Abtrennungen und Büroräume. Ursprünglich war es eine lichtdurchflutete Halle, die so revitalisiert wurde. Bewusst wurde Altes mit Modernem vermischt, so ist heute die Empore auch mit einem Glasaufzug barrierefrei gehalten.
Schwierigkeiten machte es, die Klinkersteine zu ersetzten, es passte einfach nicht. Durch Zufall fand sich noch eine alte Mauer, von der sie die Steine bearbeiten und benutzen konnten. Im Miteinander mit neuen Klinkersteinen ergibt sich nun ein buntes und doch einheitliches Bild. Dipl. Ing. Thomas Steinhardt danke auch sehr Professor Ganser für die vielen inspirierenden Gespräche.

Es folgte die Schlüsselübergabe an Frau Glöckner und Herrn Prümm.

(von li nach re) Jürgen Heyer (Architekturbüro Heyer), Rehlinde Glöckner (Vorsitzende Freundeskreis Sayner Hütte e.V.), Werner Prümm (Fachbereichsleiter für die Wirtschaftsförderung bei der Stadtverwaltung Bendorf), und Dipl. Ing. Thomas Steinhardt (Architektenbüro Heinrich + Steinhardt)


Christoph Kraus, Abteilungsleiter Kultur, Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur in Rheinland-Pfalz, gab anschließend einen Ausblick auf die kommende Saison. Es sei viel geplant, trotz noch vorhandenen Baustellen. Geplant ist auch, dass das Sayner Areal auf die Liste des UNESCO Welterbe kommt. Wie sagt er: „Wir sind noch nicht am Ziel angekommen, sind aber schon ein gutes Stück vorangekommen.“

Christoph Kraus, Abteilungsleiter Kultur, Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur in Rheinland-Pfalz


Zum Abschluss ging es dann hinüber zur Gießhalle. Das A-capella Ensemble VoicesInTime, ein Rock-& Jazzchor unter der Leitung Stefan Kalmer war mit seinem neuen Programm „in good company“ aus München zum Konzert gekommen.
Die Gruppe hatte es nicht leicht, nach der langen Vorveranstaltung die Konzentration der Zuschauer zu gewinnen. Zu viel hatte man gehört und gesehen. Und nun der Wechsel zur großartigen und toll beleuchteten Gießhalle. Aber nach ein, zwei Liedern fing man an, die Stärke des Chores zu spüren. Ein guter Aufhänger war dann auch, die gesamte Halle an einem Kanon zu beteiligen.
Wer Kraft und Muse hatte, konnte einem guten Konzert beiwohnen.

Das A-capella Ensemble VoicesInTime

Wer sich weiter informieren möchte, kann der Einladung der Stadt Bendorf und der Stiftung Sayner Hütte zum Tag der Städtebauförderung auf der Sayner Hütte Samstag, 13. Mai 2017, 11.00 bis 14.00 Uhr folgen.
Thomas Steinhardt, Architekten Heinrich + Steinhardt, Bendorf-Sayn stellt die aktuellen Planungen auf dem Denkmalareal Sayner Hütte vor.
Nähere Informationen und Anmeldemöglichkeit (erwünscht) finden Sie bei >>> Veranstaltungen.

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