Andernach. „Kleider machen Leute!“ Unter diesem Motto war im Andernacher Jugendzentrum eine Themenwoche zum „Fairen Handel“ angesagt. Klassen aller weiterführenden Andernacher Schulen sowie einige Jugendgruppen nahmen die Gelegenheit wahr, sich in einer Ausstellung über den Fairen Handel und die schweren Arbeitsbedingungen in der Kleiderproduktion in Herstellungsländern wie beispielsweise Pakistan, Indien oder Bangladesch zu informieren. 

Im Jugendzentrum konnten sich die Schülerinnen und Schüler mit dem Thema "Fairer Handel" und speziell mit dem Bereich Kleiderproduktion auseinandersetzen. Foto: JuZ Andernach

Neben entsprechenden Schautafeln gab es außerdem Filmmaterial und ein  Computerspiel, indem sich die Schüler als Näherinnen  ausprobieren konnten und dabei die Umstände und Arbeitsbedingungen interaktiv erlebten. Die Reaktionen der jungen Menschen waren eindeutig. Diesem Stress war niemand gewachsen. Wurde ein Nähauftrag erfüllt, schlugen neben dem viel zu geringen Lohn zu hohe Lebenskosten und Alltagsprobleme zu Buche, die sich für den Spielcharakter als lebensgefährlich erwiesen. Die Meinung der Spieler war eindeutig: „Das geht ja gar nicht! Das kann man ja gar nicht schaffen!“
Echt und wirklich nähen konnte man dann im entsprechenden Workshop. In einer gemeinschaftlichen Arbeit über vier Tage nähten die Andernacher Schüler an einem farbenfrohen „Patchwork-Banner“. Nicht nur das Erleben dieser Arbeit, sondern auch der Gedanke des Recyclings wurde hierbei erlebbar gemacht. Das Banner wird auch in Zukunft ein Symbol für weitere Aktionen der Arbeitsgruppe „Global-Denken-Fair Handeln“ sein, welche die Ausstellung organisiert hatte.
Die Themenwoche wurde von Herrn Bürgermeister Claus Peitz eröffnet. In einem abwechslungsreichen Rahmenprogramm traten junge Künstler wie der afghanische Sänger Amin Khavabi, die Tanzgruppe der Spiel und Lernstube (Spilli) und die „Street-Drummer der Geschwister Scholl Realschule plus auf. In einer Modenschau wurde Kleidung aus fairem Handel präsentiert.