Kreis MYK. In den vergangenen Wochen hat der vom Landkreis Mayen-Koblenz mit der Müllabfuhr beauftragte Abfallzweckverband Rhein-Mosel-Eifel (AZV) die Biotonnen bei der Abfuhr auf Sauberkeit kontrolliert. Insbesondere richteten die Müllmänner ihr Augenmerk auf Plastiktüten und die in Mayen-Koblenz genau wie in vielen anderen Landkreisen nicht zugelassenen Maisstärkebeutel. Mit roten Aufklebern wurde auf Verunreinigungen hingewiesen, die Tonnen wurden aber trotzdem geleert. Allein in der ersten Aktionswoche wurden ca. 12.300 Aufkleber geklebt. Das entspricht ca. 250 – 300 Aufklebern pro Müllauto und Abfuhrtag. Durch die auf den Aufklebern angegebene Telefonnummer des AZV konnte bei vielen Telefonaten intensive Aufklärungsarbeit betrieben werden.

Nachdem jetzt die Biogefäße in allen Abfuhrrevieren im Landkreis kontrolliert und die Bürger auf Verunreinigungen hingewiesen wurden, werden im nächsten Schritt ab 6. März verunreinigte Biotonnen nicht mehr geleert. Die Bürger haben dann zwei Alternativen: Sie können stehengebliebene Biotonnen nachsortieren und bei der nächsten Bioabfuhr kostenfrei wieder rausstellen. Oder man lässt die Biotonne - wenn man nicht nachsortieren möchte - bei der darauffolgenden Restmüllabfuhr gegen Gebühr mit abfahren. Hierfür bitte den roten Aufkleber an der Tonne lassen. Der AZV wird auf jeden Fall darauf achten, dass nur in den Orten Biobehälter stehen bleiben, wo in der darauffolgenden Woche Restabfallabfuhr ist. Die Leerung eines falsch befüllten Biobehälters bei der Restabfallabfuhr kostet bei der 40l-Tonne 2,80 €, bei der 60l-Tonne 3,71 €, bei der 120l-Tonne 6,41 €, bei der 240l-Tonne 11,82 € und beim 660l-Vierradbehälter 30,77 €.
Die jetzige Aktion hat ihren Grund: Über 23.000 Tonnen Bioabfall hat der AZV im vergangenen Jahr im Landkreis Mayen-Koblenz eingesammelt. Das sind 75 Gewichtsprozent mehr als im Vorjahr. Also eigentlich ein Grund zur Freude, aber obwohl AZV und Kreislaufwirtschaft in den vergangenen Monaten intensive Aufklärungsarbeit geleistet und für ein sauberes Trennen geworben haben, finden sich noch immer viel zu viele Rest- und Kunststoffabfälle im Biomüll. Im Kreishaus hat man sich gemeinsam mit dem AZV jedoch das Ziel einer möglichst hochwertigen Verwertung des Rohstoffs Biomüll gesetzt. Der eingesammelte Biomüll wird daher auf der Deponie gesiebt und geht unterschiedliche Verwertungswege. So wird daraus zum Beispiel Biogas, Dünger für die Landwirtschaft oder Kompost für den Hausgarten. Durch Verunreinigungen wie Restmüll und Kunststoffabfälle fallen beim AZV höhere Entsorgungskosten an, die letztendlich auf alle Gebührenzahler im Kreisgebiet umgelegt werden müssen, also auch auf die Haushalte, die ihren Abfall sauber trennen. Besonders bitter: Viele Mayen-Koblenzer trennen in der Küche fein säuberlich ihren Biomüll, werfen ihn dann aber in einer zugeknoteten Plastik- oder Maisstärketüte in die Tonne. Da die Plastiktüten gar nicht verrotten und die Maisstärketüten beim Aussieben auf der Deponie noch nicht verrottet sind, ist die logische Folge: Die gesamte Tüte samt wertvollem Inhalt wird als Störstoff ausgesiebt. Kommen Teile der Maisstärketüten trotzdem durch, verhindern sie die schnelle Verrottung und Vergärung. Die Kreislaufwirtschaft rät daher: Nutzen Sie zur Sammlung Ihrer Bioabfälle kompostierbare Bioabfalltüten aus Papier. Das ist umweltfreundlich, schont den Geldbeutel und wirkt sich positiv auf die Müllgebühren aller aus.
In welchen Gemeinden falsch befüllte Biotonnen stehen bleiben, wird tagesaktuell auf der Internetseite der Kreislaufwirtschaft bekannt geben: www.kreislaufwirtschaft-myk.de.
Weitere Infos rund um die Biotonne gibt es beim AZV unter Telefon 02625/9696-61 oder bei der Umweltberatung der Kreislaufwirtschaft unter 0261/108-317, -441 oder -257, per Email an christian.pail @ azv-rme.de oder im Internet unter www.kreislaufwirtschaft-myk.de