Bettina von Bonin und Nicola Haenchen haben grüne Kleinode in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz besucht / 10. September, 20.15 Uhr im SWR Fernsehen

Gerne holt man sich heute ein Stückchen Natur möglichst nah ans Haus, genießt das Grün und entspannt bei der Gartenarbeit. Früher war der Garten wichtig für die Versorgung: Er ernährte oft ganze Familien und brachte sie über den Winter. Für die Kinder war das kein Zuckerschlecken, sie mussten mit zum Rübenhacken, Kartoffelnsammeln und Obstpflücken. Die SWR-Autorinnen Bettina von Bonin und Nicola Haenchen haben für „Alte Gärten auf dem Land“ am 10. September ab 20.15 Uhr im SWR Fernsehen Gartenliebhaber von der Eifel bis zum Bodensee besucht und deren Geschichten und Erinnerungen gesammelt. Der Film ist Teil der Sendereihe „Auf dem Land“, die das SWR Fernsehen in unregelmäßigen Abständen auf verschiedenen Sendeplätzen ausstrahlt.

 Aus dem Film "Alte Gärten auf dem Land" am 10.9., 20:15 Uhr im SWR Fernsehen

Für Sybille und Hartmut Gaebele aus Mössingen ist der Garten heute ihr Zuhause, ein verwunschenes Blumen-Paradies. Er erinnert sich noch gut daran, wie er als Kind den reinen Nutzgarten seiner Großmutter gar nicht betreten durfte und nur heimlich Obst daraus genascht hat. Bei Walburga Schillinger in der Nähe von Schiltach gab es in Kindertagen noch nicht mal Obst im Garten – nur Kartoffeln, Kraut und Zwiebeln. Daraus hat sie inzwischen einen üppigen Bauerngarten gemacht, den sie stolz in der fünften Generation pflegt. Volker Dietrich aus Gernsbach war als Kind von den vielen Schmetterlingen im Garten seiner Tante fasziniert, die ihm auch das Mähen mit Sense beibrachte – einen Rasenmäher gab es nicht. Heute hängt sein Garten voller Nisthilfen für Wildbienen, und überall gibt es Steine und Altholz als Schlupfwinkel für Insekten.

Von der Kuhwiese zum Gartenpark

 Das Filmteam hat auch eine traditionsreiche Staudengärtnerei im Markgräflerland besucht, außerdem die Gärten von Kloster Reute in Oberschwaben und den Schlosspark von Burg Namedy bei Andernach. Er war Ende der 60er Jahre eine Kuhwiese mit ein paar Obstbäumen darauf. Prinzessin Heide von Hohenzollern hat mit viel Liebe zur Natur dafür gesorgt, dass daraus ein prächtiger Gartenpark wurde und ihn für Besucher geöffnet. Jahrzehnte war der Pfarrgarten in Oberehe in der Eifel ein geheimer Ort, durch Mauern und Bäume geschützt vor neugierigen Blicken. Als der letzte Pfarrer das Pfarrhaus verließ, verwaiste auch der Garten. Heute ist er ein gärtnerisches Kleinod. Erika Bandel und Aloys Lefen haben Haus und Garten 2010 gekauft und eine Menge Arbeit investiert. Wer am Pfarrhaus läutet, der darf auch eine  Blick rein werfen. Viel Arbeit macht sich auch der leidenschaftliche Kleingärtner Rüdiger Frank: Die Kleingartenanlage Horstring bei Landau hat er selbst geplant. Ihn fasziniert das eigenwillige Zusammentreffen von Gärten und Menschen. Denn die Schrebergärten sind auch immer schon ein Spiegel ihrer Zeit, sie bringen Menschen zusammen, sorgen für Gesprächsstoff und sie zeigen, was im Garten gerade Mode ist, jenseits von Gartenzwerg und Hollywoodschaukel.

Gärtnern gestern und heute

„Alte Gärten auf dem Land“ bietet eine Reise durch wunderschöne Privatgärten in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg. Und er ist gleichzeitig eine Zeitreise mit hautnahen Schilderungen und anrührenden Erinnerungen an die Gärten der Kindheit. Viele Schwarz-Weiß-Aufnahmen und einzigartiges historisches Archivmaterial ergänzen die liebevollen Detailaufnahmen der Gärten von heute.

Bunter Bilderbogen mit vielen Erinnerungen

Die Sendereihe „Auf dem Land“, zu verschiedenen Sendezeiten ausgestrahlt, bietet in lockerer Reihenfolge Erinnerungsfernsehen aus Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz. Wie haben die Menschen früher auf dem Land gelebt? Wie sah ihr Alltag aus? In einer Mischung aus Zeitzeugen-Erzählungen, heutigen Landschaftsaufnahmen und historischem Filmmaterial entsteht ein bunter Bilderbogen über das Leben früher. Es sind Geschichten aus einer scheinbar anderen Welt und doch Erinnerungen an Zeiten, die gar nicht so lange her sind.