Angeblich soll in Bendorf die weltweit größte Eierkrone allljährlich gefertigt und aufgehängt werden. Sie besteht aus 25.000 ausgeblasenen Eiern und wird von den Kronenbauern der Kirmes- und Karnevalsgesellschaft KUK und dem jeweiligen Kirmesjahrgang gebaut.
Am zweiten Samstag nach Pfingsten wird sie dann durch den Ort gefahren und am über 30 Meter hohen Kirmesbaum emporgezogen und befestigt.

Sie ist nicht nur das Symbol der Kirmes, sondern auch ein Symbol der Stadt Bendorf.
Vergleichbar mit der Bedeutung des Eis am Osterfest stehen die Eier der Eierkrone als Sinnbild des Lebens.
Aber nicht nur in Bendorf gibt es den Brauch der Eierkrone.

Üblicherweise sieht der Brauch vor, dass die Eierkrone im Mai von den Junggesellen eines Dorfes angefertigt und neben dem Maibaum aufgehängt wird. Ursprünglich ist das ein heidnischer Fruchtbarkeitsbrauch, der wie viele andere auch christianisiert und vielerorts zum Pfingstfest verlegt wurde.

Die Eierkrone blieb, wie der Maibaum, früher so lange hängen, bis der erste Erntewagen unter ihr durchgefahren war.

Eines der wichtigsten Anliegen der Gründer des Kirmes und Karnevalsgesellschaft Bendorf 1930 e.V. war, das Brauchtum der Eierkrone zu erhalten. Schon im Gründungsjahr präsentierten sie eine Eierkrone, die damals noch aus 300 Eierschalen bestand. Im Laufe der Zeit wurde die Krone immer größer, so dass sie bei Erreichen der Weltrekordgröße von 25.000 Eiern nicht mehr von Hand zum Maibaum getragen werden konnte. Allerdings lassen es sich die KuK-Mitglieder nicht nehmen, die Krone bis heute von Hand hochzuziehen.

Nach Abnahme der Krone, wird diese leergeplündert und das Gestell wartet dann auf die Neubestückung im nächsten Jahr.
Im Jahr 2012 war allerdings das Untergestell brüchig geworden und bekam durch die Fa. Breuer GmbH ein neues Gestell.

Unterstützung bei all den benötigten Eiern findet die KuK bei der Bendorfer Bevölkerung, die das ganze Jahr über ausgeblasene Eier sammeln.


Text: Elke Döbbeler
Fotos (Elke Döbbeler): Der Maibaum mit der Eierkrone zur Kirmes in Bendorf